Die Deutsche Marine erhält zwei weitere Fregatten der Klasse F126. Der niederländische Marineschiffbauer Damen Naval hat heute den Vertrag mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) für die Ausübung der entsprechenden Option unterzeichnet. In der vergangenen Woche hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages bereits grünes Licht für die Beschaffung eines fünften und sechsten Schiffes der Fregatte F126 gegeben.
“Dies ist eine hervorragende Nachricht für die Deutsche Marine und die deutsche Schiffbauindustrie. Wir fühlen uns geehrt, dass unser deutscher Kunde uns und unserem Fregattendesign erneut das Vertrauen schenkt“, sagt Roland Briene, Geschäftsführer von Damen Naval. „Mit dieser Entscheidung können wir die „Niedersachsen“-Klasse auf sechs Schiffe erweitern. Es ist der schnellste Weg, die Überwasserflotte der Deutschen Marine zu erweitern und zu modernisieren. Außerdem bringt es eine Reihe von Vorteilen mit sich, mehr Schiffe der gleichen Klasse zu haben. Etwa bei Ausbildung, Ausrüstung, Besatzung und Wartung. Von der Entscheidung profitieren Werften und Zulieferer in ganz Deutschland.“
Damen Naval-Geschäftsführer Roland Briene und BAAINBw-Generaldirektorin Annette Lehnigk-Emden geben sich die Hand, während das F126-Projektteam zusieht
Hinter ihnen von links: Niko Oertel (Damen Naval), Magiel Venema (Damen Naval), Kathrin Rohloff (Damen Naval), Rudolf Braun (BAAINBw), Frank Verhelst (Damen Naval), Andreas Czerwinski (BAAINBw), Claudia Baldus (BAAINBw), und Stefan Maier (BAAINBw)
Die Auslieferung der ersten Fregatte ist für 2028 vorgesehen. Die nun zusätzlich bestellten Schiffe fünf und sechs werden 2033 und 2034 ausgeliefert.
Der Bau der weiteren Fregatten F126 erfolgt wieder vollständig in Deutschland. Dazu beginnen in den kommenden Monaten parallel die Arbeiten bei der ebenfalls im Projekt eingebundenen Kieler Werft German Naval Yards und am Hamburger NVL-Standort Blohm+Voss. Die Fertigung der Hinterschiffe erfolgt in der Peene-Werft in Wolgast, die Vorschiffe werden in Kiel gefertigt und dort mit den Hinterschiffen zusammengefügt. Anschließend werden die Schiffe nach Hamburg zur Endausrüstung, Inbetriebnahme und Erprobung verholt. Hunderte Zulieferunternehmen in ganz Deutschland sind in das Projekt eingebunden.
Im Juni 2020 hat das BAAINBw den Auftrag zum Bau der Fregatten F126 an Damen Naval mit seinen Unterauftragnehmern Blohm+Voss und Thales vergeben. Mit einer Länge von 166 Metern und einer Verdrängung von bis zu 10.000 Tonnen werden die Fregatten F126 die größten Schiffe der Deutschen Marine sein. Die Schiffe können als vielseitige Multimissionsplattformen weltweit unter allen Bedingungen eingesetzt werden, von den Tropen bis in die Polarregionen.